Illustration: istockphoto.com/de/Arkadivna

Ergonomisch zu Hause arbeiten

  • Tipps für Gebrauch von Schreibtischen und Stühlen
  • Bildschirmarbeit: Lichtverhältnisse, Abstände, Spiegelungen
  • Regelmäßige Augen- und Bewegungspausen einbauen

 

Bedingt durch den digitalen Unterricht verbringen Lehrkräfte erheblich mehr Zeit am heimischen Schreibtisch. „Fatal, wenn dann die Ergonomie nicht stimmt“, sagt Beate Mierdel. Die diplomierte Arbeitsingenieurin ist Aufsichtsperson und Referatsleiterin bei der Unfallkasse Sachsen.

 

Damit Lehrkräfte auch zu Hause gesund und sicher arbeiten, müsse zunächst einmal der Arbeitsplatz ausreichend hell sein und der Raum ein Fenster haben. Zum einen um stündlich stoßzulüften, zum anderen wegen des notwendigen Tageslichts. Gegebenenfalls dient eine Steh- oder Tischlampe zusätzlich zur Beleuchtung. Kabel stellen gefährliche Stolperfallen dar und müssen daher stets sicher geführt werden. Ein eigenes Zimmer sollte vorhanden sein, um Arbeit und Privatleben zu trennen.

Tiefer Schreibtisch

 

Idealerweise misst der Schreibtisch 160 mal 80 Zentimeter, mindestens jedoch 120 mal 80 Zentimeter. Die Tiefe von 80 ist der Arbeitsingenieurin zufolge wichtig, um ausreichenden Abstand zum Bildschirm zu gewährleisten. „Es empfiehlt sich, häufig benutzte Arbeitsmittel im zentralen Blickfeld anzuordnen, um eine Verdrehung der Halswirbelsäule zu vermeiden“, sagt Mierdel. Der Schreibtisch habe die richtige Höhe, wenn die Arme abgelegt einen rechten Winkel bilden, erläutert die Arbeitsingenieurin. Ideal sei ein höhenverstellbarer Schreibtisch. „Möglich ist auch die Nachrüstung höhenverstellbarer Möbelfüße, um eine passende Tischhöhe zu erreichen.“

Stuhl einstellen

 

Geeignet sind handelsübliche Bürostühle mit fünf Rollen, die durch eine bewegliche Rückenlehne dynamisches Sitzen ermöglichen. Beim Kauf eines Bürostuhls unbedingt auf die Herstellerangabe der empfohlenen Sitzdauer achten, für professionelle Zwecke beträgt sie mindestens acht Stunden. „Allerdings nützt der beste Bürostuhl nichts, wenn er nicht richtig auf die Person eingestellt ist, die darauf sitzt“, warnt Beate Mierdel.

 

Richtige Sitzhöhe bedeutet, dass die Füße auf dem Boden stehen und der Ober- und Unterschenkel einen Winkel von etwas mehr als 90 Grad bilden. Die Armlehnen sind auf die Höhe der Tischplatte einzustellen. Auch die Rückenlehne oder Lordosenstützen müssen entsprechend angepasst werden. Viele machen zudem den Fehler, die Rückenlehne starr einzustellen. Auf Dauer rächt sich das, da so der Rücken zu lange in derselben Haltung verharrt.

 

 

Separater Bildschirm

 

Um ermüdungsfrei zu arbeiten, benötigen Lehrkräfte laut Mierdel einen separaten, mindestens 17 Zoll großen Bildschirm und eine separate Tastatur und Maus. „Nur so kann der empfohlene Sehabstand von 50 bis 70 Zentimetern und ein nur leicht nach unten gerichteter Blickwinkel realisiert werden.“ Schreibtisch und Bildschirm stehen am besten im rechten Winkel zum Fenster. Gegebenenfalls verhindert ein Blend- oder Sonnenschutz, dass sich das Licht auf dem Bildschirm spiegelt. Das Display soll zudem reflexionsarm sein.

Ermüdung vorbeugen

 

„Die Arbeit mit digitalen Medien bedingt oft starre Körperhaltungen und kann die Augen belasten“, sagt Mierdel. Neben ergonomischen Möbeln seien daher ein regelmäßiger Wechsel der Tätigkeiten und ausreichende Pausen notwendig. Als Regel für andauernde Bildschirmarbeit gilt: jede Stunde für fünf Minuten unterbrechen. Damit sich die Augen erholen können, ist es sinnvoll, den Blick aus dem Fenster zu richten sowie gezielte Übungen für die Augen zu machen.

 

„Die Arbeit mit digitalen Medien bedingt oft starre Körperhaltungen und kann die Augen belasten“, sagt Mierdel. Neben ergonomischen Möbeln seien daher ein regelmäßiger Wechsel der Tätigkeiten und ausreichende Pausen notwendig. Als Regel für andauernde Bildschirmarbeit gilt: jede Stunde für fünf Minuten unterbrechen. Damit sich die Augen erholen können, ist es sinnvoll, den Blick aus dem Fenster zu richten sowie gezielte Übungen für die Augen zu machen.

 

Um den hohen Anteil der Bildschirmarbeit zu reduzieren, empfiehlt die Expertin zum Beispiel, Fachbücher analog zu lesen oder Arbeiten von Schülerinnen und Schülern auch mal auszudrucken und auf Papier zu korrigieren.

 

Außerdem rät sie, zum Telefonieren aufzustehen und sich spezifische, kurze Bewegungsübungen zusammenzustellen und sich per Timer daran erinnern zu lassen. „Pausen und gesetzliche Ruhezeiten sind auch bei der Arbeit von zu Hause aus einzuhalten.“

 

Weitere Infos

 

 

 

Autorin: Mirjam Ulrich, Journalistin in Wiesbaden

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