Foto: Uli Glasemann

Gemeinschaft und Teamgeist

Schulsanitätsdienst

 

Blutende Kopfwunden, Bewusstlosigkeit, ein Krampfanfall: „Jeder Einsatz im Schulsanitätsdienst ist anders. Es geht weit darüber hinaus, nur Kühlpads für verletzte Knie auszugeben“, erzählt Yannik Folville. Der 18-Jährige arbeitet seit der siebten Klasse im Schulsanitätsdienst des Willigis-Gymnasiums in Mainz mit. Das liegt ein Stück weit in der Familie: „Mein Vater ist beim Rettungsdienst.“

 

Neben den Erste-Hilfe-Einsätzen hilft er in der Leitung des Schulsanitätsdienstes mit und kontrolliert, ob Verbandspäckchen, Pflaster und Desinfektionsmittel nachbestellt werden müssen. Der erfahrene Schulsanitäter leitet auch jüngere SSD-Mitglieder an, wie zum Beispiel Luca Lösch. Der Neuntklässler war zuerst bei der Jugendfeuerwehr und ging dann auch zum Schulsanitätsdienst.

 

„Um den Erfahrungsaustausch zu fördern, teilen wir Dreier-Teams mit erfahrenen und jüngeren SSD-Mitgliedern ein“, erklärt Ursula Möhring. Die Lehrerin hat den Schulsanitätsdienst vor einiger Zeit neu aufgebaut und ist stolz auf das 30-köpfige Team. Die Mitarbeit ist beliebt – es gibt eine Warteliste.

 

Um den Einsatz zu würdigen, lässt sich die Schule einiges einfallen: Weihnachtsfeiern, Kletterwand-Events, Ausflüge ins Schwimmbad und Besuche in Rettungswachen und Unikliniken. Eine positive Notiz im Zeugnis gibt es auch.

 

Für Yannik sind das schöne Würdigungen, doch für ihn gilt: „Ich will einfach helfen.“ Der Schulsanitätsdienst prägt auch seine beruflichen Pläne: „Medizin fasziniert mich, ich möchte das später studieren.“

 

Yannik Folville (18) und Luca Lösch (15) arbeiten im Schulsanitätsdienst des Bischöflichen Willigis- Gymnasiums Mainz mit; Lehrerin Ursula Möhring (62) leitet den Dienst.

Jugendfeuerwehr

 

Pia Hebda begann früh, sich für die Feuerwehr zu interessieren. Sie sah ihren Bruder bei einer Einsatzübung – danach trat sie selbst mit zehn Jahren in die Jugendfeuerwehr ein. „Ich fand es beeindruckend, wie die Gruppe miteinander gearbeitet hat“, erinnert sie sich.

 

Bei den Übungsabenden lernte sie das Gerätehaushaus kennen, erfuhr, wie die Technik von Fahrzeugen funktioniert, übte den Umgang mit Feuerwehrschläuchen und den Löschangriff. Mittlerweile ist die 16-Jährige zudem Stadtjugendsprecherin der Jugendfeuerwehren Freiburg.

 

Warum investiert sie den Großteil ihrer Freizeit dafür? Pia Hebda erzählt von der guten Kameradschaft, von Sport- und Freizeitaktivitäten. Ein tieferer Beweggrund ist: „Ich finde es wichtig, dass man sich für andere engagiert und einander hilft.“ Sie versteht das Engagement in der Jugendfeuerwehr, geprägt von Gemeinschaft und Teamgeist, als Beitrag für eine Gesellschaft, die oft nur auf individuelles Leistungsdenken setzt.

 

Offenbar entdecken immer mehr Schülerinnen die Feuerwehr. „Damals war ich das einzige Mädchen, heutzutage ist die Jugendfeuerwehr in Hochdorf zu 50 Prozent weiblich“, freut sich die Freiburgerin.

 

Pia Hebda (16) ist Jugendfeuerwehrfrau in der Freiburger Feuerwehrabteilung Nr. 14 Hochdorf und Stadtjugendsprecherin der Jugendfeuerwehren Freiburg.

Technisches Hilfswerk

 

Thomas Moros erinnert sich gut an das Übungs-Szenario, das ihm den Weg zum THW ebnete. An die Betonplatte, die mit einer Hydropresse angehoben wurde, um eine Person zu retten. Wie Technik Leben retten kann, beeindruckte den 14-Jährigen, und er schloss sich der Jugendorganisation des Technischen Hilfswerks an.

 

Im Dezember 2020 ist er volljährig geworden und damit „richtige“ Einsatzkraft. Der erste THW-Einsatz kam direkt an seinem 18. Geburtstag: Zur Pandemiebekämpfung waren Kräfte angefordert worden. „Aufgabe war es, Schutzmasken in die Landkreise zu transportieren“, erzählt er.

 

Technik beherrschen, um zu helfen, gefällt dem Magdeburger gut: „Ich möchte beitragen, dass der Bevölkerung im Notfall geholfen werden kann.“ Verantwortung für Infrastruktur zu übernehmen gehört auch zu seinem beruflichen Alltag. Als angehender Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik hat er mit Wasser, Gas, Fernwärme, Werkzeugen und Tauchpumpen zu tun. „Ich wollte immer etwas Handwerkliches machen und bin von Technik begeistert.“

 

Sein Ausbildungsbetrieb, die Städtischen Werke Magdeburg GmbH & Co. KG (SWM Magdeburg), unterstützt ihn bei seinem Ehrenamt. Der 18-Jährige kann über sein Smartphone jederzeit während der Arbeitszeit oder in der Berufsschule zu einem dringenden Hilfseinsatz gerufen werden. Beim THW hat er einen guten Freundeskreis gefunden – man verlässt sich aufeinander.

 

Thomas Moros (18) ist Einsatzkraft im Ortsverband Magdeburg des Technischen Hilfswerks (THW).

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